Frisch, Gesellen, seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muss der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben!
Doch der Segen kommt von oben.

(Friedrich Schiller)

 

"VerWEILER" von Quirin Herzinger und Jakob Wanninger

"Die Installation weist darauf hin, dass in dem Arial einst Häuser und Höfe standen, belebt durch eine Gemeinschaft von Kleinbauern. Bis die Leute den Ort verlien. Wie der Mensch vom Haus, so ist auch das Haus vom Menschen abhängig. Unter dem Verschwinden der Leute litt die Substanz der Häuser, und bald war keines mehr erhaltenswürdig. Die Höfe wurden abgetragen und die Natur trat an ihre Stelle. Den Ort mit seinem Werdegang lassen wir stark stilisiert in seinen Grundfesten wieder auferstehen. Kletterpflanzen sollen das Denkmal jedoch wieder überwuchern und verbergen. Durch das Betreten der Passanten kehren auch die Menschen an den Ort zurück.

Mit der Idee einer architektonischen Installation verfolgen wir das Ziel, einen einladenden Ort zum Verweilen und Erleben zu schaffen. Trifft der Besucher auf dem oberen Hauptweg auf die Lichtung, sieht er auf den ersten Blick nur strenge geometrische Formen. Ein schematischer Gebäudegrundriss ist zu erahnen, bestehend aus quadratischen Douglasiensäulen, die bis zu hüfthoch aus der Wiese ragen. Blickt der Besucher den Hang hinunter, dominiert dort ein weiteres Gebilde: Eine Art Haus, aus collagenartig zusammengesetzten Rahmen. Jedoch fehlt das Dach und auch die Wände sind nicht geschlossen. Balken und Bohlen sind neben ihrem eigentlichen Zweck zu kubistischen Formen zusammengefügt und lassen in den strengen Konturen menschliche Körper erahnen. Die Wände erzählen Geschichten Geschichten, die im Geiste der Besucher erwachen. Mit versteckten Inschriften gibt das Denkmal zu Oberberghausen weitere Hinweise auf die verschwundene Ortschaft, welche sich jedoch nur für jene erschließt, die sich mit der Installation auseinandersetzen. In den ersten Jahren noch unscheinbar, sind auch die Kletterpflanzen ein wichtiges Element des Denkmals. Die sich windenden und klimmenden Pflanzen sollen mit der Zeit das fehlende Dach schlien. Sie werden aber ebenso in einigen Jahren die klaren architektonischen Formen unter sich verbergen und somit auch am Denkmal die gegenwärtige Situation Oberberghausens herbeiführen."

 

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